Die unbezahlte Arbeit, die wir als Care Work bezeichnen – Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen – ist ein integraler Bestandteil unseres Lebens. Sie nimmt jedoch oft einen so großen Raum ein, dass andere Aspekte, wie die eigene Partnerschaft und Sexualität, zu kurz kommen.
Warum beeinflusst Care Work unsere Sexualität?
- Mentale Belastung: Der sogenannte „Mental Load“ – die ständige mentale Beschäftigung mit Aufgaben und Verantwortlichkeiten – führt zu Stress und Erschöpfung. Diese psychische Belastung kann das sexuelle Verlangen deutlich reduzieren und die Fähigkeit zur Erregung beeinträchtigen. Studien zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen chronischem Stress und einer verminderten Libido.
- Körperliche Erschöpfung: Die körperliche Anstrengung, die mit Care Work verbunden ist, führt zu Müdigkeit und körperlichen Beschwerden. Dies kann die sexuelle Lust mindern und die körperliche Leistungsfähigkeit im Schlafzimmer beeinträchtigen.
- Zeitmangel: Care Work nimmt oft so viel Zeit in Anspruch, dass Paare weniger Zeit für gemeinsame Aktivitäten und Intimität haben.
- Emotionale Distanz: Die ständige Beschäftigung mit den Bedürfnissen anderer kann zu einer emotionalen Distanz in der Partnerschaft führen. Dies kann die sexuelle Intimität verringern.
- Ungleichverteilung von Aufgaben: Wenn eine Person den Großteil der Care Work übernimmt, kann dies zu einem Ungleichgewicht in der Partnerschaft führen und zu Konflikten führen. Dies wiederum kann sich negativ auf die sexuelle Zufriedenheit auswirken.
Wissenschaftliche Belege
Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen Care Work und einer verminderten sexuellen Zufriedenheit. So zeigen beispielsweise Studien, dass Frauen, die einen Großteil der Hausarbeit übernehmen, häufiger über ein geringeres sexuelles Verlangen berichten. Auch die Forschung zur Work-Life-Balance unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen Verteilung von Aufgaben für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit in Beziehungen.
Was können Paare tun?
- Offene Kommunikation: Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen.
- Aufgaben fair aufteilen: Eine gleichberechtigte Verteilung der Aufgaben entlastet beide Partner und stärkt die Beziehung.
- Entspannungstechniken: Praktizieren Sie gemeinsam Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation, um Stress abzubauen.
- Zeit für sich: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für gemeinsame Aktivitäten und für sich selbst.
- Professionelle Hilfe: Eine Paartherapie kann dabei helfen, tieferliegende Probleme anzusprechen und neue Lösungswege zu finden.
Fazit
Care Work hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Sexualität. Es ist wichtig, dieses Thema offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Indem wir die Belastung durch Care Work reduzieren und mehr Zeit für unsere Beziehung investieren, können wir unsere sexuelle Zufriedenheit steigern und unsere Partnerschaft stärken.
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und lassen Sie uns gemeinsam an Ihrer Beziehung arbeiten.